Der Wolf im Saarland

Was tun bei einem Wolfsriss?

Wir bitten Sie um tatkräftige Mithilfe beim Wolfsmonitoring im Saarland. Dies betrifft sowohl Sichtungen als auch Wildtier-Risse.

Auch das Finden von Trittsiegeln und Losung gehört dazu, wobei letztere eine bessere Zuordenbarkeit und Identifizierung ermöglichen, wenn sie im Umfeld eines Risses gefunden werden.

Sehen Sie hierzu bitte die Tabelle, wie man den Fuchs von einem Goldschakal und einen Goldschakal vom Wolf unterscheiden kann.

Weiter finden Sie hier die Handlungsanleitung des Ministeriums, wie Sie bei einer Sichtung oder einem möglichen Riss vorgehen möchten.

Wir haben für jede Kreisgruppe mindestens zwei ausgebildete Wolfsrissbegutachter, die zur Verfügung stehen. Wenn Sie einen Gutachter aus der nachfolgenden Liste erreicht haben, sorgt dieser dafür, dass er selbst oder ein Kollege schnellstmöglich zu Ihnen kommen kann, um die Spuren zu sichern. Sie müssen sich dabei auch nicht unbedingt an die Kreisgrenzen halten, wenn ein Rissbegutachter näher an Ihrem Ort wohnt als derjenige aus Ihrer Kreisgruppe.

Wolfsrissbegutachter

Saarpfalz

Herrmann

Nicola

66424 Homburg

0179-498 4814

Saarpfalz

Quack

Tobias

66399 Mandelbachtal

0152-256 52242

Merzig-Wadern

Kranz

Andreas

66663 Merzig

0170-244 1123

Merzig-Wadern

Lohrig

Jörg

66687 Wadern

0175-520 6540

Merzig-Wadern

Peez

Benedikt

54413 Grimburg

0176-551 35686

Merzig-Wadern

 

Schenk

Marc

66663 Merzig

0163-514 0494

Neunkirchen

Kuhn

Edgar

66571 Eppelborn

0178-131 5408

Neunkirchen

Dr.

Zimmer

Christian

66571 Eppelborn

0173-998 4150

Saarbrücken

Müller

Stephan

66793 Saarwellingen

0177-538 3101

Saarbrücken

Strempel

Sebastian

66292 Riegelsberg

0160-812 1450

Saarlouis

Engel

Jörg

66780 Rehlingen-Siersburg

0170-203 1048

Saarlouis

Hoffmann

Günter

66822 Lebach

0151-110 51961

Saarlouis

Schmitt

Jürgen

66822 Lebach

0172-235 8827

Saarlouis

Jung

Sebastian

66780 Rehlingen-Siersburg

0157-72172490

St. Wendel

Maschlanka

Kai

55767 Brücken

0172-273 9896

St. Wendel

Schumann

Wolfgang

66649 Oberthal

0178-444 8811

Foto: VJS

Foto: VJS

Schulung zum Wolfsrissbegutachter

Auf Initiative der VJS fand am 16. und 17.Oktober 2024 eine zweitägige Ausbildung zum „Wolfsrissbegutachter“ im Jägerheim statt. Wir konnten hierfür Herrn Raoul Reding vom LJV Niedersachsen gewinnen. Herr Reding ist seit 2016 Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachen e.V.. Der gebürtige Luxemburger koordiniert das Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft Niedersachsen. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Erfassung, Bewertung und Dokumentation von Wolfsvorkommen in Niedersachsen sowie die Koordination, Betreuung und Schulung eingesetzter Wolfsberaterinnen und Wolfsberater. Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das dortige Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und den rund 100 Wolfsberatern wahrnimmt.

An dem Seminar haben insgesamt 27 Personen teilgenommen. Neben Jägerinnen und Jägern aus unseren sechs Kreisgruppen auch Vertreter des Bauernverbandes, der Landwirtschaftskammer und des Ministeriums. Sogar drei Ranger, die diese Tätigkeit schon seit längerem ausüben, haben an dem Seminar teilgenommen.

Herr Reding hat durch seine wissenschaftliche und neutrale Art, trotzdem humorvoll und mitreißend, alle Teilnehmer beeindruckt.

Er hat über viele Missverständnisse in Sachen „Genbestimmung“ aufgeräumt. Die Wolfsrissbegutachter in Niedersachsen sind befugt, abschließend aufgrund der Auffindelage und Indizien festzulegen, ob es sich um einen Wolfsriss gehandelt hat oder nicht. Gerade für potenzielle Entschädigung von Nutztieren ist dies wichtig. Es werden zwar alle aufgefundenen Stücke beprobt, aber nicht grundsätzlich alle Proben auch genetisch untersucht. Da Niedersachsen mittlerweile unbestritten „Wolfsland“ ist, werden Genproben nur analysiert, wenn ein besonderes Interesse gegeben ist, um z.B. Territorien von Rudeln abzugrenzen oder Einzeltiere zu bestimmen. Hierbei gilt es nämlich, Wirtschaftlichkeitsgrundsätze zu beachten.

Wenn in den Medien kolportiert wird, dass das Ergebnis einer Genanalyse Wolf und Hund sei, habe das meist weniger mit schlechter Bestimmung oder Hybridisierung zu tun, sondern beide Ergebnisse könnten richtig sein. Oftmals sei an einem Riss noch sekundär ein Hund gewesen. Oder der Eigentümer des Nutztieres habe den Riss mit Spuren seines Hüte- oder Hofhundes oder der Jäger mit Spuren seines Jagdhundes verunreinigt, hat Herr Reding erklärt.

Insofern bitten wir Sie, wenn Sie einen Riss finden, falsche Spuren möglichst zu vermeiden, gerade, wenn Sie selbst einen Hund führen.

Vorbehaltlich einer Neuregelung des Schutzstatus auf EU-Ebene – müssen jetzt auch die saarländischen Jägerinnen und Jäger lernen, mit dem Wolf zu „leben“. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich der Wolf positiv auf die Bejagbarkeit und die Strecken beim Schalenwild auswirkt. Ein Blick in die Streckenstatistiken von Brandenburg zeigt, dass die Strecken aller Schalenwildarten – Schwarzwild ist wegen der ASP hier nicht vergleichbar – deutlich zurückgegangen sind. Jedenfalls muss sich die VJS intensiv in das Thema einbringen.

Hiermit möchten wir uns beim Revier Püttlingen mit den Pächtern Dr. Hans-Erich Reichert und Alexander Birk und bei Frau Elisabeth Groß und Herrn René Wiese herzlich bedanken für das Beibringen von Rehwild für die praktische Unterweisung.

Auch die Kreisjägermeister-Hegeringleitertagung am 01.02.2025 wird sich mit ihrem Schwerpunkt dem Wolf widmen, hier auch in Verbindung mit dem Einfluss auf das Verhalten des Wildes bei Anwesenheit des Wolfes, gerade auch auf die sensible Rotwildpopulation.

An dieser Stelle kann auch mitgeteilt werden, dass die „Generali“ bestätigt hat, dass ein Wolfsriss anlässlich einer Treibjagd/Drückjagd als „Unfall“ im Sinne unserer Mitgliederversicherung gewertet wird und der Hund damit versichert ist. (Die Hundeunfallversicherung bezieht sich immer nur auf die Treib- und Drückjagden. Anders die Haftpflichtversicherung: Hier ist der Hund nicht nur bei jeder Jagdausübung, sondern auch zu allen anderen Gelegenheiten versichert, wenn er etwas anrichtet.)