Foto: Dieter Ackermann
NABU Saarland und der Deutsche Jagdverband wollen gegen die geplante Solaranlage auf dem „Pellinger Tunnel“ klagen. DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke kam am Freitag, 05. September 2025, kurzfristig ins Saarland, um sich den geplanten „Schildbürgerstreich“ anzuschauen. Zusammen mit Landesjägermeister Josef Schneider, seinem Stellvertreter Armin Birk, dem stellvertretenden Kreisjägermeister Karl Weckbecker, dem Vorsitzenden der Rotwildhegegemeinschaft Jörg Lohrig, Geschäftsführer Johannes Schorr und dem Vertreter des LJV Rheinland-Pfalz Stephan Angermayer machte er sich ein Bild von der örtlichen Situation. Kopfschüttelnd stellte er fest, dass andernorts für Millionenbeträge künstliche Wildbrücken über Autobahnen errichtet werden und hier eine quasi natürliche Wildbrücke massiv beeinträchtigt werden soll. Vom örtlichen NABU-Vorsitzenden Kurt Robinius ließen sich die Jagdverbandsvertreter und die eingeladene Presse die Situation erläutern. Wenn man nicht gerade am westlichen oder östlichen Tunnelmund steht, merke man nicht, dass die Autobahn in der Nähe sei. Jörg Lohrig machte darauf aufmerksam, dass die jungen wandernden Hirsche diese Querung brauchen und nur so der notwendige Genaustausch zwischen der lothringischen Population und der rheinland-pfälzisch-saarländischen Population im Hunsrück aufrechterhalten werden kann.
Wenn von Seiten der Planer gesagt werde, dass hier kein Rotwild vorkäme, stimme das einfach nicht. Mehrfach seien ganz in der Nähe auch junge Hirsche überfahren worden, nachdem sie den Schutzzaun der Autobahn überwunden hatten. Wenige Kilometer weiter sei Rotwild definitiv vorhanden. Die Einzäunung der Solaranlage werde ein unüberwindbares Hindernis sein und die vorgesehene Passage sei lediglich ein untaugliches Placebo, denn sie sei viel zu schmal, um vom Rotwild benutzt zu werden. LJM Josef Schneider wies darauf hin, dass Rotwild hier die Leitwildart sei, die auch für das Wanderverhalten des Wolfes und des Luchses stehe. Wenn sich nun die Gemeinde Mettlach darauf zurückziehe, dass das „Landschaftsbild“ hier am wenigsten beeinträchtigt werde, sei das für ihn ein „Sekundärgrund“, der weit hinter die einzigartige Wildpassage zurücktreten müsse und forderte die Gemeinde auf, Alternativplanungen vorzulegen.
Foto: Dieter Ackermann