Liebe Saarjäger, Sie alle haben vor knapp zwei Jahren die Empörung um einen Jagdgesetzentwurf vernommen, den die Ampel-Regierung in Rheinland-Pfalz vorgelegt hatte. Es war ruhig geworden um das Thema, die Wogen waren scheinbar geglättet. Es gab Gespräche, es gab einen zweiten Gesetzentwurf und es gab Zusagen aus der Regierungskoalition, das Jagdgesetz würde in der laufenden Legislatur nicht mehr angerührt. Diese Ruhe war, so wissen wir heute, trügerisch. Ein Schwelbrand, der gelöscht schien und heute das Haus erneut in Vollbrand versetzt hat.
Was ist nun plötzlich passiert? Die grüne Umweltministerin Eder hat ohne das Wissen der Verbände und der Fraktionen einen nun dritten Jagdgesetzentwurf ins parlamentarische Verfahren eingebracht. Und das nicht irgendwie. Sie hat den hundertdreißigseitigen Entwurf den Fraktionen an einem Freitagnachmittag zugesendet und die erst Lesung schon sechs Tage danach angesetzt. Für den Tag nach der ersten Lesung wiederum hat sie eine Sundersitzung des Umweltausschusses einberufen, der wiederum Sondersitzungen beschlossen hat, um schnellstmöglich die zweite und dritte Lesung zu ermöglichen. Kurzum: Eder will das Parlamentarische Verfahren auf sieben Wochen Dauer reduzieren und den Entwurf noch Anfang Juli, vor der parlamentarischen Sommerpause zum Beschluss führen. Solche Verfahren dauern normalerweise Monate.
Was da gerade passiert, ist alles andere als üblich. Ein strittiges Gesetz mit großem fachlichem Umfang wird hier in Windeseile durchs Parlament geboxt. Das geschieht dabei noch zu einem kritischen Zeitpunkt, im März 2026 sind Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz. Eder setzt hiermit ihre Koalitionspartner unter massiven Zeitdruck, womöglich um ein echtes parlamentarisches Verfahren zu unterbinden und „ihren“ Entwurf des Gesetzes möglichst unverändert beschließen zu können. Das ist ein abgekartetes Spiel. Dieses Verfahren war von langer Hand geplant, muss als zutiefst undemokratisch und hinterlistig bewertet werden. Die Verbände sind kalt erwischt. Niemand war auf diese Situation vorbereitet, sie hatte sich so nicht einmal im Ansatz angedeutet. Zusagen der Regierungsfraktionen und des Ministeriums wurden im großen Stil gebrochen.
Das alles ist politisch bedenklich, wird die Abwendung der Bevölkerung von den etablierten Parteien beschleunigen und die Politikverdrossenheit weiter fördern.
Wofür soll man sich engagieren, wenn eine grüne Ministerin am Ende sowieso macht, was sie will? Mit diesen Fragen sind die Rheinland-Pfälzer konfrontiert, wenngleich das deren aktuellen Großbrand nicht löschen wird. Also erstmal zu dem Zündstoff, was steht drin in diesem Gesetz?
Im Grundsatz kann man sagen, der Entwurf ist ein Wildvernichtungsgesetz, dass die Jäger gängelt und sie unter die Fuchtel von Forstideologen stellt. Das Gesetz ist von Anfang bis Ende durchseucht von Ideologien und Totschieß-Mentalität. Drei Beispiele:
Liebe Saarjäger, in Rheinland-Pfalz brennt die Hütte. Wenn dieses Gesetz kommt, wird das unabsehbare Folgen für die gesamte Bundesrepublik haben. Dieses Gesetz wird zur Blaupause für künftige Jagdgesetzgebungen zugunsten der wirtschaftlichen Interessen des Forstes werden. Wir haben im Saarland stabile Verhältnisse. Wir haben einen liberalen Saarforst und eine Regierung, die solche Vorhaben sicherlich nicht anstoßen wird. Aber wer weiß was kommt? Das Saarland stand schon einmal vor einem grünen Jagdgesetz. Die Forst-Ideologen des Saarlandes warben schon auf den Erstentwurf des Rheinland-Pfälzischen Jagdgesetzes hin beim Ministerium darum, ihn auch im Saarland zu übernehmen. Das aktuelle Feuer in Rheinland-Pfalz kann auch uns das Genick brechen. Deshalb:
Unterstützt die Kollegen in Rheinland-Pfalz. Teilt deren Kampagneninhalte in den sozialen Medien. Und kommt zur Demo.
Benedikt Peez
Schriftführer Landesverband der Berufsjäger Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
Hegeringleiter Wadern Nord