Das Verschwinden der Kaninchen-Population in der Nähe des Lebacher Hoxberges ist auf die die neuere Form RHD-2 der sogenannten China-Seuche zurückzuführen. Das hat das saarländische Umweltministerium nach dem rätselhaften Verschwinden von Wildkaninchen am Freitag mitgeteilt. Es sei nicht die Hasenpest (Tularämie) gewesen, wie die Untersuchung eines verendeten Kaninchens in einem Labor in Koblenz ergeben habe. Eine Infektion mit dem RHD-2 Virus könne zwar auch zum plötzlichen Tod der Tiere führen, sei aber nicht meldepflichtig wie die Hasenpest.
Zwar sind die Jägerinnen und Jäger froh, dass es sich nicht um eine auf den Menschen übertragbare Krankheit handelt, aus Naturschutzsicht gibt es allerdings keinen Grund zur Freude. Nicht nur die Kaninchen sind nicht mehr da, sondern die RHD-2-Erkrankung ist wohl auch auf den Hasen übertragbar, wie Forscher in Niedersachsen auf einem Niederwild-Symposium vorgetragen haben. Sowohl Hasen, Kaninchen und Bodenbrüter wie Fasan, Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche sind aufgrund stark verschlechterter Lebensräume in der Feldflur in körperlich schlechter Verfassung. Dies macht sie anfällig für Krankheiten und Feinde.
Landesjägermeister Josef Schneider fordert hier ein Umsteuern bei den politisch Verantwortlichen. Die Jägerinnen und Jäger fordern Flächen, die sie wieder in Lebensräume umwandeln können und fordern eine Änderung der Greening-Vorgaben der EU. Zwischenfruchtanbau ist beispielsweise etwas sehr Schönes für den Humusgehalt im Boden, was auch sehr wichtig sei. Die Honig- und Wildbienen bräuchten aber wie andere Insekten und die vielen vom Aussterben bedrohten Vögel und Säugetiere der Feldflur die Vielfalt und den Blütenreichtum im Frühjahr und Sommer und nicht im Herbst und Winter, um nur einen Aspekt anzusprechen. Auch sei die verbindliche Vorgabe, dass Bracheflächen mindestens einmal im Jahr gemulcht werden müssten, aus Naturschutzsicht überflüssig und kontraproduktiv.