Seit mehr als vier Jahren gibt es die Räude (Erreger Sarcoptes-Milbe) im Saarland.
Während die meisten Jägerinnen und Jäger bis etwa zum Jahreswechsel 2012/2013 die Räude nur aus dem Jägerlehrbuch kannten, dort oft noch spezifisch mit der „Gams“ verbunden, gab es dann verschiedene Berichte von der Räude beim Fuchs auch bei uns. Nicht nur beim Fuchs. Hunde hatten sich genauso infiziert wie ihre Halter und behandelnde Tierärzte.
Früher sogar als die VJS wussten z.B. die „Warndt-Waldis“ Bescheid. Diese „posteten“ mit Datum vom 14.01.2013 auf ihrer Homepage entrüstet und erleichtert zugleich: „Saarländische Fuchsräude endlich in den Medien. Lange hat’s gedauert! Fast vier Monate nach unserer Intervention bei verschiedenen Behörden und wiederholter nicht gehaltener Versprechen, die Räude in der Öffentlichkeit publik zu machen, wurde heute endlich das verstärkte Auftreten der Fuchsräude im Saarland in diversen (…) Medien verkündet. (…)“
Dies hatte uns veranlasst, unseren Mitgliedern einen Meldebogen für die Räude zur Verfügung zu stellen, um Feststellungen über die Verbreitung der Krankheit im Saarland zu ermöglichen. Die Räude ist weder anzeigepflichtig, noch sonst irgendetwas. Da die Untersuchung – anders als die Tollwutuntersuchung – auch noch kostenpflichtig ist, entsorgen die meisten Jägerinnen und Jäger erlegte oder gefundene Füchse, da ein weiterer Erkenntnisgewinn nicht zu erwarten ist.
Nach Anfangs vielen Meldungen aus dem gesamten Saarland, allerdings auch mit gewissen Schwerpunkten, können zurzeit aufgrund einer gewissen „Meldemüdigkeit“, statistische Aussagen nicht getroffen werden. Aufgrund vieler verbaler Äußerungen unserer Mitglieder können wir jedoch sagen, dass die Räude im Saarland flächendeckend verbreitet ist.
Das aktuelle Bild, das zusammen mit einem Meldebogen und vielen weiteren Bildern eingegangen ist, stammt von einem Fuchs, der am 07.11.2016 gegen Abend im Bereich Homburg erlegt wurde, nachdem er in seinem erbärmlichen Zustand einen Hühnerstall aufgesucht hatte.
Der Tierschutz und unser gesetzlicher Auftrag erfordern es, jeden erkrankten Fuchs zu erlegen und insgesamt die Population auszudünnen, damit die Krankheit zum Erliegen kommt.
Eine Landtagsanfrage des Abgeordneten Hubert Ulrich von den „Bündnis-Grünen“ konnte von der Landesregierung nicht so beantwortet werden wie gewünscht, weil eben die meisten deutlich erkrankten Füchse entsorgt und nicht untersucht werden. Jeder tot aufgefundene Fuchs m u s s im Sinne der Tollwut-Prophylaxe auf Tollwut untersucht werden. Von 18 Totfunden waren laut der Beantwortung vier mit Räudemilben befallen. Lediglich zwei erlegte Füchse wurden der Untersuchung zugeführt, von denen beide negativ waren.
Wir sind jedoch der begründeten Meinung, dass diese „offiziellen Zahlen“ die Realität nicht abbilden.