„Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch Jäger weder gefördert noch ausgebreitet!“ Darauf weist Landesjägermeister Josef Schneider an erster Stelle hin. Diese für den Menschen ungefährliche Krankheit wurde 2007 aus Afrika ins östliche Europa verschleppt und breitet sich seitdem in alle Richtungen langsam aus. Im letzten Jahr ist die ASP durch menschliche Aktivitäten sprunghaft mehrere hundert Kilometer nach Westen vorgedrungen, zunächst nach Tschechien und dann in die Gegend von Warschau.
Sollte z. B. aufgrund fehlender Sorgfalt von Fernfahrern oder Urlaubern ein solcher Fall wieder eintreten und die ASP Deutschland erreichen, wird dies dramatische Auswirkungen auf die ganze Wertschöpfungskette entlang des Schweinefleisches haben. Tausende von Existenzen in der Fleischwirtschaft könnten vernichtet werden. Im Rahmen der ihnen gegebenen Möglichkeiten werden die Jägerinnen und Jäger dazu beitragen, dem durch eine noch stärkere Bejagung des Schwarzwildes entgegenzutreten.
Der Lebensraum des Schwarzwildes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verbessert, insbesondere durch den verstärkten Mais- und Rapsanbau in der Landwirtschaft zur Bio-Energie-Gewinnung, aber auch durch starke Eichel- und Bucheckermasten im Wald. Die Jäger fühlen sich hier seit langem mit den Wildschäden alleine gelassen.
„Da bei uns im Saarland ca. 40 Prozent des Schwarzwildes an den Kirrungen erlegt wird, ist dieses Instrument der Anlockung ganz wichtig, um den Bestand einigermaßen im Griff zu behalten.“, sagt Landesjägermeister Josef Schneider. „Seitdem 1998 die Kirrung strenger reglementiert wurde als vorher, hat sich der Bestand sogar wesentlich erhöht, auch wenn diese Einschränkungen nicht die eigentliche Ursache darstellen“, fährt der Landesjägermeister fort.
Deshalb begrüßt die VJS mit ihren fast 4.000 Jägerinnen und Jägern die seitens des saarländischen Umweltministeriums bereits eingeleiteten Aktivitäten zur Unterstützung der Jagd auf das Schwarzwild und fordert dringend weiterhin folgende Maßnahmen:
- Verbesserung der Kirrmöglichkeiten
- Anlage von breiten Bejagungsschneisen in Mais, Raps und Weizen mit Entschädigung der Landwirte durch die öffentliche Hand
- Aufhebung der Jagdverbote in Naturschutzgebieten wie dem Urwald vor Saarbrücken
- Zulassung von Nachtzieltechniken
- Abschaffung der Gebühren für die Trichinenprobenuntersuchung, was auch der Entbürokratisierung dienen würde.