Landesjägermeister Josef Schneider freute sich am Ende eines anstrengenden Abends über die einstimmige Wiederwahl. Auch seine Stellvertreter Prof. Dr. Patrick Klär, Armin Birk und Edgar Kuhn und Schatzmeister Stefan Kasel wurden jeweils einstimmig (mit jeweils eigener Enthaltung) im Amt bestätigt.
Als Beisitzer wurden in den Vorstand gewählt Dr. Marion Ludes, Jörg Engel, Michael Klein und neu Günther Hoffmann. Vorstandsmitglied Dr. Willy Meiser konnte aus gesundheitlichen Gründen nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Vorstand nicht mehr kandidieren. Ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen verzichtete Rechnungsprüfer Klaus Persch auf sein Amt und für ihn rückte Holger Basten nach. Die bisherigen Rechnungsprüfer Gerd Trapp und Julian Setter wurden zusammen mit Herrn Basten einstimmig gewählt.
Zuvor zeigte sich Landesjägermeister Josef Schneider zufrieden, nach mehrfacher Absage bzw. Verschiebung der Mitgliederversammlung aufgrund der „Corona-Vorgaben“, diese endlich durchführen zu können. Die Versammlung fand erstmals an einem Freitagabend im November (12.11.2021, 17.00 Uhr) statt. Der ursprüngliche Ort Tholey-Theley in der an der Reihe stehenden Kreisgruppe St. Wendel stand zu diesem ungewöhnlichen Termin nicht zur Verfügung, sodass wir in den „Trimmtreff“ nach Püttlingen ausweichen mussten. Der Einlass erfolgte nach den „3-G-Regeln“ und die Anwesenden wurden gebeten, die Maske nur am Platz abzulegen und ansonsten alle „AHA“-Vorschriften einzuhalten.
Aufgrund der Umstände fanden auch weniger Mitglieder als gewohnt den Weg zur Versammlung. Dafür war aber volles Verständnis aller Beteiligten vorhanden.
Umweltminister Reinhold Jost betonte in seinen Grußworten die seit Beginn seiner Amtszeit vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der VJS, sei es bei der Unterstützung der „Artenreichen Kulturlandschaft Saarlouis“ oder bei der Ausbildung der Kadaversuchhunde. Genauso auch die Unterstützung der Feststellung, dass die Jagd auch unter Corona-Bedingungen als „systemrelevant“ einzustufen ist und dass Jägerausbildung und -prüfung unter Hygienekonzepten weiterlaufen konnte und die Erlaubnis zur angemessenen Online-Ausbildung gegeben wurde.
Staatssekretär Roland Theis unterstrich ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit der VJS, sei es, dass die Gefangenen der JVA im Rahmen der Resozialisierung die Möglichkeit haben, jagdliche Einrichtungen zu bauen, die an Jäger verkauft werden. Oder sei es die Aktion „Saarland Artenreich“, die er in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender der „LEG Saar“ zusammen mit dem Geschäftsführer Valentin Holzer unterstützt.
Hoher jagdlicher Besuch war aus Brandenburg bzw. Berlin angereist: Der neue DJV-Schatzmeister Dr. Dirk-Henner Wellershoff, gleichzeitig Präsident des LJV Brandenburg, wurde von DJV-Geschäftsführer Olaf Niestroj unterstützt. In seinen Grußworten konnte er seinen Ärger über das zaudernde Vorgehen der Politik und der Behörden in Brandenburg gegenüber der „Afrikanischen Schweinepest“ nicht unterdrücken. Er würde sich freuen, einen zuständigen Minister wie Reinhold Jost als Ansprechpartner zu haben. Dem sei aber leider nicht so. Er rief die Jägerinnen und Jäger in ganz Deutschland zur Geschlossenheit auf.
In seinem Bericht (siehe Download-Bereich) ging LJM Josef Schneider im Zusammenhang mit der Schwarzwildstrecke auch auf die „ASP-Problematik“ ein. Beim Rehwild hätten die Saarjäger gezeigt, dass sie ihrer Verpflichtung den Waldbesitzern gegenüber nachkämen und hätten eine Rekordstrecke ganz ohne Abschussplan erreicht. Beim sogenannten Niederwild sähe es im Saarland aber viel schlechter aus als in den übrigen Bundesländern. Da die Landwirtschaft im Saarland nicht als übermäßig intensiv angesehen werden könne, könne es nur am Fuchs und an den Krähen liegen, die im Saarland nicht so bejagt werden könnten, wie es aus Jägersicht notwendig sei. Über das Ergebnis eines „Runden Tisches Krähenbejagung“, der vom Bauernverband initiiert und einberufen worden sei, bestünden jetzt im Nachhinein unterschiedliche Ansichten. Ein am Tag selbst erreichter Konsens stehe wieder in Frage.
Erfreulich hingegen sei, dass die VJS in den letzten Jahren viele Mitglieder gewonnen habe und diese auch zunehmend jünger und weiblicher seien.
Auch werde die Jagdsteuer in keinem Landkreis mehr erhoben und eine Bitte an den „Saarländischen Städte- und Gemeindetag“, die Mustersatzung so zu ändern, dass eine Hundesteuer für Jagdhunde und Kadaversuchhunde mehr erhoben werden soll, könnte erfolgreich gewesen sein. Hierzu gibt es Grund zur Annahme.
Nach den Regularien und der Entlastung des Vorstandes fanden Ehrungen von langjährigen Mitgliedern statt und die Verleihung der Verdienstnadel der VJS in Silber an Herrn Ägidius Kunz. Weiter stimmte die Versammlung einstimmig dem Antrag von Herrn Patric Louis zu, dass die Satzung so geändert werden soll, dass Schwerbehinderte auf Antrag nur noch den halben Beitrag bezahlen müssen.
Abschließend bedankte sich LJM Schneider noch einmal für das in den Wahlgängen ausgesprochene Vertrauen und dafür, die Fahrt nach Püttlingen bei widrigen äußeren Bedingungen auf sich genommen zu haben. Er bedankte sich insbesondere auch bei den Helferinnen und Helfern der Kreisgruppe Saarbrücken mit Herrn KJM Heiner Kausch an der Spitze für die Organisation und Durchführung der Veranstaltung und bei den beiden Saarbrücker Bläsercorps „Chasseurs Saar“ (Hornmeister Jörg Schmitt) und „Obere Saar“ (Hornmeister Martin Hannah) für die jagdmusikalische Umrahmung des Landesjägertages.
Bild:
(v.l.) Josef Schneider, Prof. Dr. Patrick Klär, Stefan Kasel, Edgar Kuhn, Olaf Niestroj, Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Armin Birk