Am 1. und 2. November 2019 fand im Saarland der bundesweit erste Leistungsnachweis für Kadaversuchhunde statt.
Nach ersten Überlegungen der obersten Jagdbehörde, Hunde für die Kadaversuche auszubilden und einer am 16. Mai diesen Jahres stattgefundenen Informationsveranstaltung für interessierte Hundeführer in den Räumen der VJS formierte sich recht zügig ein Kreis von Teilnehmern, die sich dieser Aufgabe stellen wollten.
Durch Initiative der obersten Jagdbehörde gelang es zudem, den Diensthundelehrwart der Bundespolizeidirektion Koblenz, PHK Andreas Kiefer, als Trainer und Leistungsrichter zu gewinnen.
In einem mehrmonatigen Lehrgang, bei dem sich die Hundeführer mindestens einmal wöchentlich zum Training trafen, wurde die Flächensuche und das sichere Verweisen geübt.
Hierbei kamen sowohl jagdliche Komponenten wie das Buschieren und das Abrufen an lebendem Wild als auch das Training der sogenannten Stoffsicherheit, wie es in der Ausbildung der Sprengstoff- oder Drogenspürhunde üblich ist, zum Tragen.
Im weiteren Verlauf der Ausbildung wurde dann mehr und mehr unter realistischen Bedingungen gearbeitet. Hierzu wurden beispielsweise Schwarten in unterschiedlichen Verwesungszuständen in verschiedenen Flächen versteckt, die die Hunde ihren Führern klar verweisen mussten.
Da im Falle eines echten Seuchenausbruches damit zu rechnen ist, dass ganze Rotten verendet im Wald liegen, war einer der Trainingsschwerpunkte das Anzeigen mehrerer Stücke in einer flächenmäßig definierten Suchlage.
Bei dem zum Abschluss des Lehrgangs stattfindenden Leistungsnachweis war es dann Aufgabe der Hunde, in zwei verschiedenen Suchlagen insgesamt sechs Schwarten zu finden und deutlich zu verweisen.
Erfreulicherweise konnten alle sechs Hunde, die an diesem Leistungsnachweis teilnahmen, ohne Schwierigkeiten die an sie gestellten Anforderungen erfüllen, so dass der Leiter der Obersten Jagdbehörde, Hubertus Lehnhausen, in Anwesenheit von Landesjägermeister Josef Schneider bei der Abschlussbesprechung die Teilnahmebescheinigungen überreichen konnte.
An dieser Stelle gilt es Dank zu sagen an Herrn Minister Reinhold Jost und an die Mitarbeiter der Obersten Jagdbehörde für ihre Unterstützung, an Frau Beatrice Stalter für die Entwicklung der Idee und des Ausbildungskonzeptes, an PHK Andreas Kiefer von der Bundespolizei für die Begleitung der Ausbildung und Abnahme des Leistungsnachweises, an die Pächter des Reviers Eichenstauden, in dem ein großer Teil der praktischen Ausbildung stattfand sowie an den SaarForst Landesbetrieb, der das Prüfungsrevier unbürokratisch zur Verfügung stellte.
Abschließend bleibt festzustellen, dass im Saarland die Zusammenarbeit der verschiedensten Institutionen und Behörden unbürokratisch und mit kurzen Dienstwegen im Sinne einer guten Sache möglich ist und praktiziert wird.
Voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres ist ein weiterer Lehrgang für Kadaversuchhunde geplant. Sollten Sie sich dafür interessieren, melden Sie sich bitte bei der Geschäftsstelle.
Rene Wiese