Impressionen einer Zugfahrt.
Fährt man mit dem Intercity durch die Norddeutsche Tiefebene nach Berlin (Mai 2016) sieht man außer Windrädern, Straßen und Ortschaften drei Dinge: Getreide, gelbblühender Raps und Äcker mit frisch gedrilltem Mais (gerade auflaufend oder noch nicht).
Sogar Gründland sieht man links und rechts der Bahntrasse nur selten, so dass der vorgenannte „Dreiklang“ übermächtig wirkt. Daher wahrscheinlich die für einen Saarländer seltsam anmutende offizielle Aussage, dass Dauergründland „ökologisch wertvoll“ sei (bei vierfacher Mahd ohne Rücksicht auf den Bodenzustand kann ich die Einschätzung sonst nicht teilen).
Bäume, als Reihe oder Allee, begleiten fast ausschließlich die Wege und Straßen.
Hecken und Remisen? Meist Fehlanzeige oder höchstens absolut in der Minderheit.
„Greening“ als Dauermaßnahme (Streifen, Blühflächen, u.ä.) scheint nicht zu existieren, muss also im Wesentlichen als Zwischenfruchtanbau stattgefunden haben.
Einzelne Hochsitze stehen verschämt am Übergang von einer Kulturart zur anderen. Jagdliche Freuden sind dort aber nicht zu erwarten.
Da lobe ich mir unsere trotz allem noch etwas abwechslungsreichere Hügel- und Mittelgebirgslandschaft. Äcker, die von der Größe und Lage her vermutlich von Jägern angelegte Wildäcker oder Blühflächen werden, waren allerdings auch nicht auszumachen.
Johannes Schorr